Kindermund tut Wahrheit kund. Dieses geflügelte Wort ist vielen bekannt. Und dennoch war ich einen kurzen Moment sprachlos, als ich kürzlich – von einem Kind – gefragt wurde: Was ist Lebenspflege? Wie also erkläre ich jemandem ein hoch komplexes Geschehen wie es die Pflege des Lebens – unseres wertvollsten Gutes hinsichtlich Gesundheit und Wohlergehen – ist? Erst jetzt, wo ich mich noch einmal gedanklich mit dieser Frage auseinandersetze, kommt mir die einfachste Antwort.
Es geht um das Verhältnis von individueller Vitalkraft und äußeren wie inneren Umwelteinflüssen/-reizen. Ist die eigene Vitalität hoch – höher als die Reizfaktoren – bin ich zu jeder Zeit in der Lage mich angemessen damit auseinanderzusetzen. Ich nutze diese Impulse auf das Regulationssystem um mich weiterzuentwickeln oder ich wehre sie ab. Dazu bedarf es stets eines gerüttelt Maßes an Energie-Reserve.
Ziel der Lebenspflege ist es nun, über die verschiedenen Bereiche – Atmung, Bewegung, Entspannung, Achtsamkeit, Ernährung inklusive die Anwendung von Kräutern, Massagen und Wärmeanwendungen u.v.m. – dem System stetig Energie für diese ganzheitlichen Regulationstätigkeiten zur Verfügung zu stellen, darüber den Energiefluss anzuregen und zu verstärken, somit Fließhindernisse und mögliche Schmerzen/Dysbalancen/Befindlichkeitsstörungen mehr und mehr aufzulösen. Kurz und gut: Das Gesamtsystem Körper soll immerfort balanciert und harmonisiert werden. Wir werden also selber oder assistiert aktiv, bevor sich manifeste Krankheitssymptomatiken einstellen.
A. Antonowski nannte es Salutogenese (im Gegensatz zur Pathogenese). Für mich bedeutete es Lebenspflege. Werden wir eigenverantwortlich aktiv u.a. mit Qigong, denn Qigong und Lebenspflege leben von der Eigeninitiative des Einzelnen. Nehmen wir uns jeden Tag etwas Zeit für uns selbst – investieren wir u.a. Zeit und Achtsamkeit in uns. Lassen wir uns von den garantierten „Renditen“ überraschen!