Ich habe mich schon seit meiner Kinderzeit gern bewegt und seit dem Schulbeginn mit viel Freude regelmäßig Breiten- und Wettkampfsport betrieben. Mit dem Beginn des Erwachsenenalters kam immer wieder das Gefühl auf, dass das sogenannte „Auspowern“ weniger „mein Ding“ ist. Ich nahm es zunächst hin, mich nach Ausdauerbelastungen unter Zeitdruck unwohl zu fühlen. Hatte ich doch u.a an der Universität gelernt, dass das im Zusammenhang mit Bewegung auftreten kann und zur Leistungssteigerung der Funktionssysteme unabdingbar sei. Und doch stand mein Entschluss am Ende des Sportstudiums fest: nie wieder Ausdauerbelastungen unter Zeitdruck mit dem Ergebnis von körperlichen Missempfindungen. Ich wollte eine andere – meine ureigenste – Bewegungsmethode und -zeit finden.
Joga war für mich ein guter Einstieg die Bewegung als solches unter dem Gesichtspunkt von Langsamkeit und Achtsamkeit für sich selbst zu entdecken und gleichzeitig bis zu einem individuellen Maße einer vorgeschriebenen Technik/Bewegungsbild zu folgen. Das schrittweise Entwickeln von Bewegungsfolgen unter Beachtung der eigenen körperlichen – momentanen – Möglichkeiten und Grenzen führte zu situativ angepassten Belastungsreizen mit dem Ergebnis von gesteigertem allgemeinem Wohlbefinden dabei und erst recht danach. Ich arbeitete in meinem eigenen Entwicklungstempo und machte Pausen, wenn sie für mich sinnvoll waren. (unabhängig davon, wie die Gruppe weiter arbeitete) Ich lernte den Joga-„Reiz“ genau zu dosieren u.a. mit Hilfe des Atems meinen eigenen Rhythmus zu finden und ihm zu folgen. So machte ich neue – andere – Bewegungserfahrungen. Meine Körperwahrnehmung wurde feiner und die Selbst-Korrekturmöglichkeiten umfangreicher. Rückblickend habe ich mittels Joga den Körper (das Haus meiner Seele) kultiviert – sozusagen das (Entwicklungs-) Feld vorbereitet für …
Mit Beginn der Qigong-Praxis kam ein neues „Element“ (hinzu ?) – das sogenannte Qi-Gefühl. Es bildete sich die Fähigkeit (aus mir !) heraus das u.a. den Körper ausfüllende und umgebende Energiefeld wahrzunehmen. Ich kam darüber mehr und mehr in Kontakt mit mir selbst und war/bin immer besser in der Lage die mir zur Verfügung stehenden Energien zu erfühlen und mit ihnen zu arbeiten.
Nun wurde ich gefragt: Ist dieses körpereigene Kraftfeld-Gefühl und die Anbindung an die universelle Vitalquelle auch beim Joga zu spüren? Ich gebe meine persönliche Erfahrung wieder und sage: auf meinem Entwicklungsweg war das „erst“ – im Sinne von mir bewusst – auf der Stufe der Beschäftigung mit Qigong und Entspannungstechniken möglich. Andere Menschen machen möglicherweise andere Erfahrungen …. die Antwort hierzu zu finden bleibt jedem Praktizierenden selbst überlassen. Viel Freude beim Beobachten und Antworten finden sowie beim Erkenntnisgewinn.