Immer mal wieder unterliegen wir – der/die eine mehr der/die andere weniger – aber doch mit einiger Regelmäßigkeit der sogenannten „Aufschieberitis“. Meist haben wir dabei ein weniger gutes Gefühl. Ist uns doch mehr oder weniger bewusst, dass es Zeit ist, diese – und ich meine es tatsächlich so konkret – Aufgabe im Alltag oder im Lebensverlauf zu lösen. In unserer Lebens-Schule bekommen wir Hausaufgaben auf, haben Testate zu absolvieren … und das geschieht an einem vorher festgelegten Zeitpunkt bzw. hat eine bestimmte Lieferfrist.

Nun geht es im Verlaufe unserer Persönlichkeitsentwicklung nach meiner Erfahrung durchaus eher um die Themen, zunächst weniger um Termine. Daher gibt es unterschiedliche Stategien um die Herausforderungen im Lebensalltag zu lösen. Stelle ich mich bewusst und daher freiwillig den anstehenden Themen, ist es mir nach meiner Erfahrung erlaubt – vom wem eigentlich? – in meinem ureigensten Lerntempo voranzuschreiten. Das eröffnet mir Spielräume zur Entscheidungsfindung und Freiräume zur Bearbeitung der jeweiligen Aufgabe(n). Da der Anspruch an die Erledigung der betreffenden Lernaufgabe jedoch bestehen bleibt, wird die Lösung des individuellen Lebensthemas – von wem? – mit stärker werdendem Nachdruck eingefordert.

Es ist also sinnvoll, sich zu Beginn eines (neuen) Entwicklungsabschnittes einen Überblick zu verschaffen und ein Gespür herauszubilden: auf welcher Ebene des Seins zeigt sich das Thema, was ist zu tun und was zu lassen, habe ich ausreichend Potential zur Verfügung oder brauche ich Hilfe, was ist der nächste Schritt und zu welcher Zeit / in welchem Zeitraum kann ich mit Leichtigkeit – weil ich mich in Übereinstimmung mit der entsprechenden Zeitqualität befinde, mehr und mehr agieren (und immer weniger reagieren) …